Die Reihe „Kunst in Kürze“ des Diöszesanmuseums Osnabrück zeichnet sich durch die konzentrierte Form von Vorträgen 20 minütiger Länge zu einem ausgesuchten Kunstwerk der Dauer- oder Sonderausstellungen aus. Diese sollen das Interesse auf weitere Entdeckungen zur Geschichte des Bistums und des Dom anregen. Die Veranstaltungen finden jeweils am ersten Donnerstag im Monat statt und der Eintritt ist kostenlos.
Der in diesem Vortrag behandelte lithurgische Kamm stammt ungefähr aus der Zeit des beginnenden 12. Jahrhunderts, besteht aus Elfenbein und ist etwa 20 x 12 cm groß. Es ist ein Doppelkamm mit einer feinen und einer groben Zahnreihe. Zur Unterteilung der dient ein Relief mit einer Petrus-Darstellung. Hergestellt wurde der Kamm vermutlich im Kölner Raum und kam durch die Schenkung eines adeligen Besuchers in den Besitz des Bistums.
Lithurgische Kämme waren Teil der zeremoniellen Vorbereitung des Priesters auf die heilige Messe und dienten beim Ritual des Ankleidens praktisch dem Richten der Haare und symbolisch dem Ordnen der Gedanken.
TEXT & FOTOS Rüdiger Lange