Meditation

29. April 2024

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Angeleitete Übungen in der ehemaligen Kapelle der Stille

 

Am Mittwoch, den 17.04.2024 um 17h durfte ich einer Meditation beiwohnen, die seit einigen Jahren regelmäßig wöchentlich zu dieser Zeit im Gemeindehaus der Bonnuskirche stattfindet. Seit Jahresbeginn ist diese Teil der Emmaus-Gemeinde, dem Ergebnis der Vereinigung mit der Martinsgemeinde aus Hellern. Das Gemeindehaus ist in der Weststadt in der oberen Martinistraße gelegen.

Ich hatte sofort das Gefühl, an einem sehr ruhigen und friedlichen Ort angekommen zu sein, allerdings kam ich auch aus der Innenstadt und war an der sehr lauten und belebten Martinistraße entlanggefahren, mein Empfinden war also möglicherweise auch diesem Umstand geschuldet.

Als Neuling wurde ich freundlich begrüßt. Nach und nach kamen die anderen Mitglieder dazu und pünktlich begann die Meditation. Insgesamt zu acht (in der Regel pendelt die Gruppengröße zwischen fünf und zehn Menschen) saßen wir auf Stühlen in einem Kreis. Es gab die Möglichkeit, sich mit wärmenden Decken auszustatten, die für die Teilnehmer*innen bereitlagen.

Mittels einer Anleitung, die eine der Teilnehmenden übernahm, wurden wir eingeladen, unsere Aufmerksamkeit auf verschiedene Körperregionen zu lenken, um so unseren Fokus auf das Sein im Hier und Jetzt zu stärken. Nach einem Moment der inneren Einkehr, des Nachspürens und damit Ankommens bei uns selbst, wurden wir erneut reihum eingeladen, den übrigen Anwesenden etwas mitzuteilen, was uns gerade beschäftigte. Hier sei angemerkt, dass natürlich alles immer auf freiwilliger Basis geschieht. Ich empfand dieses kurze Mitteilen als sehr passend, denn einerseits kann man so ein gutes Gefühl dafür erhalten, welche Gedanken, Geschichten und welche Energie in dem Raum vorhanden ist und gleichzeitig ermöglicht es auch (zumindest war es bei mir so), mich meiner eigenen Geisteshaltung bewusst zu werden und diese auch ein Stück weit loslassen zu können.

Danach erfolgten zwei Meditationssequenzen, jeweils 20 Minuten lang, eingeleitet und beendet durch einen Schlag an die Klangschale. In der kurzen Phase zwischen den beiden Meditationen wurden — ebenfalls in Stille — zwei Runden um den Stuhlkreis geschritten, was sich wiederum sehr passend angefühlt hat.

Für mich geht es bei einer Meditation im Wesentlichen um Zulassen: Dinge, Gefühle, Gedanken, daran festzuhalten, diese loszulassen… Dies gelingt niemals gleich gut (was dann auch zuzulassen ist). Bei mir war es beispielsweise so, dass ich kurz bevor ich aufgebrochen war, ungeschickterweise noch recht schwer gegessen hatte. Daher hatte ich zunächst Schwierigkeiten, mich auf den Moment einzulassen, da ich zunächst vor Allem mit meinem Völlegefühl beschäftigt war. Hinter der großen Fensterfront des Meditationsraumes schließt ein Innenhof an. In der dortigen Bepflanzung hatte sich ein Vogel niedergelassen, der dort sehr ausdauernd und abwechslungsreich sang. Zunehmend konnte ich mich auf dieses sehr schöne „Konzert“ einlassen, bis ich dann vom Klang der Klangschale für den Gang um unseren Kreis abgeholt wurde. Diese kurze Schilderung soll verdeutlichen, was bei einer Meditation passiert: Zunächst sind da nur Nudeln mit Pesto, doch die Wahrnehmung tritt in den Hintergrund und zunehmend öffnen sich die Möglichkeiten zur Wahrnehmung, was in diesem Moment an diesem Ort passiert, im Inneren wie auch im Äußeren.

Sehr gut gefallen hat mir auch die Angemessenheit dieser Veranstaltung: Alle begrüßten sich freundlich, aber dann ging es auch schnell los. Eine der Teilnehmenden hatte eine blühende Margerite mitgebracht, die in der Mitte des Kreises aufgestellt wurde. Dies war eine schöne Ergänzung für den Kreis, aber es nahm eben auch nicht zu viel Raum ein, alles wirkte sehr selbstverständlich und natürlich.

Die Gruppe der Teilnehmenden ist in dieser Form gewachsen — vielleicht auch ein Grund für vorige Beobachtung — dennoch sind neue Teilnehmende ausdrücklich herzlich willkommen, was ich selbst auch genauso erlebt habe.

Die Anleitung der Gruppe wird im Wechsel von unterschiedlichen Teilnehmer*innen durchgeführt, jede und jeder bringt dabei die eigene Note mit ein, jedoch entspricht der Ablauf dem hier Beschriebenen.

Beruhigter, belebter, erfrischter verlasse ich nach einer guten Stunde das Gemeindehaus.

TEXT & FOTO Chris Ellermann