Hans Calmeyer – „Rasse­referent“ in den Nieder­landen 1941-1945 | Forum Regional­geschichte

di01jul18:30Hans Calmeyer – „Rasse­referent“ in den Nieder­landen 1941-1945 | Forum Regional­geschichteVortrag mit anschließender Diskussion zum Thema: „Judenretter oder NS-Täter?“18:30 Georgsmarienhütte | Rathaus, Oeseder Str. 85 VeranstalterStadt Georgsmarienhütte (Kulturbüro)KATEGORIEVortragEintritt:frei

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Der Osnabrücker Anwalt Hans Calmeyer (1903-1972) entschied als Beamter der deutschen Besatzungsverwaltung in den Niederlanden täglich über Leben und Tod: Nach der NS-Rassenpolitik sollte er „rassische Zweifelsfälle“ klären. „Arier“ oder Jude? Was zugleich bedeutete: Rettung oder Deportation.
In ihrer Verzweiflung erfanden tausende Verfolgte neue Abstammungsgeschichten. Der Jurist hätte diese „Zweifelsfälle“ in Holland genauso entscheiden müssen wie die Behörden in Berlin. Tatsächlich legten seine Mitarbeiter*innen und er andere Maßstäbe an und versuchten, einzelne, aber auch ganze Gruppen vor der Verfolgung zu bewahren – auch Anne Franks beste Freundin.

Dennoch ist Calmeyer bis heute umstritten: „Schindler oder Schwindler?“ titelte der Stern. 1992 nahm ihn Yad Vashem unter den Gerechten unter den Völkern auf. Andere sehen in ihm ein funktionierendes Rädchen im Getriebe der Mordmaschinerie. Mathias Middelberg legt an konkreten Fällen die Handlungsweisen und -spielräume des „Rassereferenten“ dar.
Wer war dieser Hans Calmeyer? War er Mittäter oder Widerständler?

Dr. Mathias Middelberg (MdB) promovierte 2002 zu Hans Calmeyer und beschäftigt sich neben seiner Tätigkeit als Bundestagsabgeordneter immer wieder mit dem bis heute umstrittenen Osnabrücker.

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Uhrzeit

1. Juli 2025 18:30

Eintritt:

frei