02.11.2024, 15:00 Uhr im Theater am Domhof
Die Teilnehmer*innen konnten sich bei dieser Führung durch den kaufmännischen Direktor Herrn Köhn über den derzeitigen Zustand des Gebäudes, die Probleme und das Sanierungskonzept informieren. Zunächst ging es in den Keller, zu einer der beiden Probebühnen. Herr Köhn erläuterte uns, unter welch beengten und ungünstigen Bedingungen hier seit Jahren gearbeitet/geprobt werden muss. Die Luft kommt nur über die Lüftungsanlage, aber erst über die andere Probebühne, d.h. die Luft ist, wenn sie in diesem Raum ankommt schon ziemlich verbraucht. Wenn der Raum dann noch voll besetzt ist – und dann ist dieser Raum wirklich voll – wird der Sauerstoff knapp und der CO2-Gehalt der Luft sehr hoch . Alles in allem ungesund. Darüber hinaus hat der Regisseur nicht einmal die Möglichkeit die Szenen aus einer zentralen Position (also aus der Zuschauerperspektive) zu betrachten, sondern nur von der Seite.
Anschließend ging es für uns zur Heizungsanlage und dem Wasserspeicher der Sprinkleranlage, die vor Jahren an die brandschutztechnischen Bedingungen angepasst werden musste, ebenso wie Teile der Lüftungsanlage, deren Gebläse- und Filtereineiten wir uns auch noch ansehen konnten.
Danach war ein Blick auf die Technik der Drehbühne möglich (die vor Jahrzehnten eingebaut wurde) und auf die Bühnentechnik für die Kulissen, die früher noch sehr kraftraubend ausschließlich mit Muskelkraft hochgezogen werden mussten. Die am häufigsten zum Einsatz kommenden Seilzüge wurden mittlerweile mit Motoren ausgestattet. Und hier ließ sich, wie in den vielen Gängen sehr gut sehen, wie viele Kabelstränge durch das gesamte Gebäude verlaufen, mit dem zusätzlichen Problem, dass einige alte, ausrangierte Kabel an Ort und Stelle verblieben, was alles noch unübersichtlicher macht.
Weiter ging es zur Beleuchter-Zentrale. Ein kleiner Raum (wir mussten uns in zwei Gruppen aufteilen), der heute mit viel Elektronik vollgestellt ist.
Um zu diesem Raum zu gelangen, ging es durch die Umkleide der Orchestermitglieder, wenn man/frau so etwas überhaupt als Umkleide bezeichnen kann – kein Wunder, dass, wie Herr Köhn sagte, die meisten Orchestermitglieder schon fertig umgezogen zur Arbeit erscheinen.
Im Anschluss hatten wir noch Gelegenheit uns die „Star“-Garderobe und die „Maske“ anzusehen. Beide nebeneinander an der Südwestseite gelegen und damit im Sommer richtig angeheizt, die „Maske“ dazu noch tierisch eng. Die „Star“-Garderobe war zwar relativ klein, hatte aber wenigstens ein eigenes WC und eine Dusche. Ansonsten vermutlich auch noch die Original-50er-Jahre-Ausstattung.
Danach ging es hinter die Bühne (auf der die Vorbereitungen für den Abend stattfanden) mit dem Inspizientenpult (mit alter Technik ohne Elektronik) – wobei es für junge Menschen Mitarbeiter schwierig sein dürfte , überhaupt mit der alten Technik klarzukommen.
Zum Abschluss stellte uns Herr Köhn im oberen Foyer das Sanierungskonzept vor, das vorsieht Probebühnen, Werkstätten und Kostümbildnerei zukünftig in einem separaten Gebäude unterzubringen (für das der Standort noch nicht endgültig feststeht ), um die Arbeitsbedingungen für alle zu verbessern und im Theater selbst etwas mehr Platz zu schaffen, auch für Theaterpädagogik.
Darüberhinaus soll der ursprüngliche Eingangsbereich reaktiviert werden.
Ein sehr interessanter Einblick in die gesamte Thematik. Die nächste Führung ist für den 18.01.2025 geplant
TEXT KUKUK-Nutzerin (Name ist der Redaktion bekannt)
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