Karin Altrogge
Die Beschäftigung mit der Malerei begann für Karin Altrogge mit der Batik und Seidenmalerei, bevor sie durch verschiedene Kunstkurse und Malreisen zur Aquarellmalerei kam, die sie in Motiven von Landschaften, Natur- und Städteansichten erprobte und verfeinerte. Seither sind Farben, Pinsel und Papier unverzichtbare Bestandteile ihres Reisegepäcks für Bilder oder skizzenhafte Eindrücke. Neben Aquarell experimentiert sie auch in der Mixed-Media-Technik, die sie seit einigen Jahren für sich entdeckt hat. Ziel dabei ist es, zu mehr Abstraktion zu gelangen und trotzdem die Bilderkennung zu erhalten. Diese Technik ermöglicht durch ihre Materialität mehr Struktur und Tiefe. Die Bilder entstehen aus Acrylfarbe, welche in verschiedenen Konsistenzen aufgetragen wird und mit eingearbeiteten Fremdmaterialien wie Sand, Wellpappe, Stoffresten und anderen gitterhaften Strukturelementen ergänzt werden. Teils auch Schnipsel aus Zeitungen, die sie gezielt in ihren Bildern positioniert. Ihre Bilder hier im Schafstall zeigen Stadtansichten von Hamburg, Berlin, Venedig und New York.
Neben ihrer Beschäftigung als Künstlerin ist sie seit 1999 auch Dozentin bei der Volkshochschule im Landkreis Diepholz tätig.
Elisabeth Schuller-Köster
Aus Altmetall Kunstwerke zu machen, darauf kam Elisabeth Schuller-Köster, nachdem sie einen Kurs für Schweißtechniken an der Volkshochschule absolviert hatte. Denn ursprünglich wollte sie Deko-Objekte für Ihren Garten selbst herstellen und überlegte, welches Material sich dafür am besten eignet. Durch die Beschäftigung mit Metall war sie dann so angetan, daß sie noch weitere Kurse belegte, um ihre Fähigkeiten weiter auszubauen. Die Skulpturen der Metallbildhauerin entstehen allesamt aus verwittertem und rostigem Altmetall, das sie sich auf Schrottplätzen zusammen sucht, um es dann weiter zu verarbeiten. Manche der Fundstücke sind deformiert oder nur noch als Bruchstücke vorhanden. Aber für solche Stücke hat die Künstlerin ein besonderes Auge. Beim Aussuchen der Teile läßt sie sich von ihrer Intuition leiten bzw. der Ideen, die in dem Augenblick entstehen, in dem sie die Stücke sieht. Andere bleiben erstmal eine Zeit lang liegen, damit die Idee dafür reifen kann.
Auch hat sie ihre metallische Materialpalette auf den Draht erweitert, mit dem sie räumliche Gebilde formt und diese dann mit Gips-getränkter Mullbinde umwickelt, die sie in einem weiteren Schritt mit Kupferpaste bestreicht. Mit dem Effekt, das diese im Laufe der Zeit mit der Luft reagiert und sich cyan-grünlichfarben verfärbt. Wie bei dem Objekt „Allein“, einem Bootskörper mit einer einzelnen Person darauf. Boote und Schiffe kommen immer wieder in ihren Arbeiten vor. Sind sie doch Ausdruck ihrer heimatlichen Gefilde, der ostfriesischen Nordseeküste. Auch andere Materialien fließen in die Skulpturen ein, wie historisches Holz aus Bauwerken, Gummi und auch Federn, die einen vielfachen Kontrast zum Metall darstellen. Mal stellt sie eine Skulptur in wenigen Stunden her, mal arbeitet sie über Monate hinweg immer mal wieder daran, bis sie weiß „Nun ist es fertig.“
Die Ausstellung kann noch bis zum 2. Juli 2023 im Schafstall Bad Essen besichtigt werden.
TEXT & FOTOS Rüdiger Lange