Piesbergführung Süd

15. Mai 2023

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Ausgangspunkt der Wanderung ist der Bahnhof der Feldbahn etwas oberhalb des Haseschacht-Gebäudes. Von hier aus haben die Vereinsmitglieder des Feldbahn Piesberg e.V. ca 2 km Gleise entlang des Steinbruchs sowohl in Richtung Endstation Südstieg als auch entgegengesetzt in Richtung Haltepunkt Stüveschacht in schweißtreibender Handarbeit verlegt. Hier können Interessierte von April bis Oktober auf der historischen Feldbahn um den Steinbruch herum mitfahren und Infos zum Berg und seinem steinreichen Inhalt bekommen. Die ehemals rund 100 km lange Feldbahnstrecke, die sich über alle Ebenen des Steinbruchs erstreckte und in den 1960er Jahren durch LKWs abgelöst und rückgebaut wurde, ist seit 2009 im kleinen Rahmen und für touristische Zwecke wieder befahrbar.
Die Wanderung der Piesbergführung folgt den Feldbahngleisen durch den Wald entlang des ehemaligen Schlammteichs des Steinbruchs und mit leicht ansteigendem Gefälle Richtung Brücke über der Zufahrt zum Steinbruch. Von hier aus hat man eine gute Sicht auf die Verabeitungsanlagen des Steinbruchbetriebs. Hier gibt es einige Informationen, wie und für welche Zwecke das abgebaute Steinmaterial weiter verarbeitet wird. In die andere Richtung blickend schaut man auf den nun begrünten Berg der ehemaligen Mülldeponie, die der erste, bis 1976 betriebene Steinbruch, beherbergt. Zu deren Enstehung, Haltung und Nutzung gibt es ebenfalls wissenswerte Erläuterungen. Weiter den Gleisen folgend kommt man zum `Canyon´ genannten Felseinschnitt, an dessen Flanken auch deutlich eines der Kohleflöze (Steinkohleschicht) erkennbar ist, die sich neben dem abgebauten Sandstein und Schichten von Tonschiefer durch den Berg ziehen.
Bis zum Jahr 1898 wurde am Piesberg ein Kohlebergwerk betrieben, in dem die hochwertige Anthrazitkohle abgebaut wurde. Da man aber während der Betriebszeit ständig mit Wassereinbrüchen zu kämpfen hatte, was zum Ende des 19. Jahrhunderts auch zu verheerenden Betriebsunfällen führte, wurde der Kohlebergbau am Piesberg aufgegeben. Stüveschacht, Haseschacht und alle zugehörigen Gebäude, die heute unter dem Namen `Museum Industriekultur´ bekannt sind, können ausgiebig besichtigt werden und sogar ein Teil des Haseschachtes ist zu Schauzwecken noch begehbar.
Ein Stück weiter, hinter dem `Canyon´ ist dann der Bahnhof am Südstieg, der Endstation der Feldbahngleise. Von hier geht es recht steil bergauf. Man hat die Wahl, den direkten Weg zum Plateau der Felsrippe über mehrere hundert Stufen der `Erdzeitaltertreppe´ oder den längeren Weg, der sich am Hang entlang schlängelt, zu nehmen. Der Weg der Piesberführung folgt dem längeren Weg, weil es hier mehr vom Berg, der Vegetation und die städtische Rotteanlage zu sehen gibt. Weiter den Berg hinauf liegen an den Hängen die nicht brauchbaren Reste der Steingewinnung, die daher rühren, das die Kuppe der Felsrippe für den Bau des Plateaus, auf dem die Windräder stehen, eingeebnet wurde.
Die Aussichtsplattform zwischen den Windrädern liegt auf einer Höhe von fast 200m. Von hier hat man einen guten Rundumblick über den Steinbruch und zur anderen Seite in etwas Entfernung liegend die Stadt Osnabrück. Es ist die höchst gelegene von insgesamt drei Aussichtsplattformen am Piesberg. Die Rotoren der riesigen Windräder drehen sich mit einer Nabenhöhe von 110m über den Köpfen der Besuchenden.
Am Fuß des vorderen Windrades werden regelmäßig Reste der fossilienreichen Tonschiefer-Gesteinsschichten abgekippt, damit sich Schatzsucher mit Hammer, Meißel und Geduld daran zu schaffen machen und ihr Glück versuchen können. Und im Idealfall einige der rund 300 Millionen Jahre alten Abdrücke von Pflanzen und Tierchen entdecken und mit nach Hause nehmen können. Zu diesem Zweck können jeden Sonntag im Piesberger Gesellschaftshaus auch Rucksäcke ausgeliehen werden, die schon mit Hammer, Handschuhen und Schutzbrille ausgestattet sind.

Es gibt viel zu sehen auf der Piesbergführung Süd. Man kann natürlich auch selbst auf einem der Rundwege um den Berg wandern, auf denen Infotafeln zur Lesepause einladen. Die Führungsleiter kennen sich gut im Gelände aus und sind mit den geschichtlichen Gegebenheiten und aktuellen Ereignissen rund um den Piesberg vertraut.

 

TEXT & FOTOS Rüdiger Lange