Am 17. und 18. November fand das alljährliche „mundART ChorFestival“ im Piesberger Gesellschaftshaus statt. An diesen zwei Abenden fanden sich insgesamt 9 freie Chöre aus der Region zusammen, um ihrer Stimmeskunst vor dem begeisterten Publikum freien Lauf zu lassen. Nur ganz wenige unterstützende Instrumente kamen zum Einsatz. Seit 1997 gibt es diese Veranstaltung schon, bei der sich jedes Jahr die Zusammenstellung der teilnehmenden Sangesgemeinschaften ändert. So war in diesem Jahr der 55-köpfige Chor Pocodela Musica das erste Mal dabei, der sich der Chor-tauglichen Vertonung von Stücken aus den 1960er Jahren bis heute verschrieben hat, während andere Chöre schon öfters teilgenommen haben.
Der Veranstaltungssaal des Piesberger Gesellschaftshauses, der zu den schönsten und markantesten Saalbauten des 19. Jahrhunderts im norddeutschen Raum zählt und seit 140 Jahren kultureller Treffpunkt für jung und alt ist, war bis auf den letzten Platz besetzt. So beliebt scheint das „mundART ChorFestival“ hier in der Region tatsächlich zu sein.
Am 1. Abend des Festivals gaben die Chöre Deutsch-Französischer Chor Osnabrück, In(m)takt, JazzWeDo und die schon erwähnten Pocodela Musica ihre Stimmen zum Besten. Ich war am Samstag dort, also am 2. Abend. Hier waren 5 Chöre zu erleben, die neben ihren Vorträgen natürlich auch versuchten, das Publikum mit Gesangs- und Bewegungseinlagen einzubinden.
Das waren:
Die Klangküche, die aus vier singenden Frauen und einem Mann, der die Bass-Töne stimmlich erzeugt, besteht. Das Repertoire dieses Chores besteht aus selbst arrangierten Pop-Stücken, Jazzigem und Traditionellem. Der Name stammt daher, das sie meistens in der Küche proben.
Viva la Musica ist ein reiner Frauenchor aus Stadt und Region, bestehend aus 20 Sängerinnen, den es seit 23 Jahren gibt. Hier werden Gesangsstücke unterschiedlicher Epochen und Art selbst arrangiert und vorgetragen. Von Klassik bis Pop, aber auch Volkslieder, Chansons und geistliches Liedgut kommen zum Einsatz. Diese Vielfältigkeit macht für die Sängerinnen den Reiz von Viva la Musica aus.
Der Grüne Bereich ist ein Osnabrücker Acapella-Chor mit 16 Mitgliedern, den es seit 1997 gibt. Gesungen werden Stücke aus der Renaissance über Volks- und Weihnachtslieder bis hin zu Rock- und Pop-Klassikern. Die hier vorgetragenen Stücke stammten allesamt aus dem Rio Reiser Programm des Chores.
Stimmt so. Ist ein Frauenchor mit 15 Mitgliedern, die mit Freude und Leidenschaft wöchentlich zusammen singen. Von glockenhellem Sopran bis zu tönendem Tenor decken sie ein breites Stimmspektrum ab. Der Chor trägt meist zwei bis vierstimmige, selbst arrangierte Stücke aus den 30er und 40er Jahren des letzten Jahrhunderts, aus Rock und Pop, Country, Schlager und Gospel vor. Diese werden von der Chorleiterin auf einer Westerngitarre begleitet.
Der Afrikanische Gospelchor Njabulo singt in verschiedenen südafrikanischen Sprachen. Die Gesänge reichen von ruhig tragend bis laut und rhythmisch. Hier werden unterstützend verschiedene Percussion-Instrumente eingesetzt. Dieser Chor trat als letzter Act des Abends auf und brachte die Zuhörer mit seinem ansteckenden Percussion-Sound purer Lebensfreude dazu, das keiner mehr auf seinem Sitzplatz blieb.
Ein schöner Abend.
TEXT & FOTOS Rüdiger Lange / Piesberger Gesellschaftshaus