Die Architekturführung im Varusschlacht-Museum in Kalkriese erläutert den Zusammenhang der Gestaltung von Landschaftspark und Ausstellungsgebäude mit ihren inhaltlichen Bezügen zur Entstehung der Varusschlacht an diesem Ort. Man erfährt, welche geographischen Gegebenheiten diesen Ort prädestinierten und welche zusätzlich geschaffenen Anlagen der Germanen dieses Vorhaben noch unterstützen sollten.Die Gestalter haben sich alle Mühe gegeben, diesen Ort, der über viele Jahrhunderte in Vergessenheit lag und landwirtschaftlich genutzt wurde, wieder annähernd in den Zustand zurück zu versetzen, wie er vor ca. 2000 Jahren, zur Zeit der Schlacht, ausgesehen haben muß. In einem gesonderten Bereich kann man sehen, wie das heutige Geländeniveau bis zur vermuteten damaligen Zeit abgetragen wurde, weil dieses im Laufe der Zeit durch Plaggenwirtschaft immer höher wuchs.
Verbindendes Element von Park und Gebäuden ist das Eisen, das hier in Form von Stahlplatten sowohl auf dem Schlachtfeld als auch an Konstruktion und Gebäudehülle sichtbar ist. Das Ausstellungsgebäude ergänzt den Landschaftspark in Form und eines aufgeständerten Kubusses, in dem sämtliche Infos zur Schlacht sowie die Fundstücke der Archäologen gezeigt werden. Der zugehörige 40m hohe skulpturale Turm bietet eine gute Sicht auf die nahe und weitere Umgebung dieser historischen Stätte und ist selbst durch seine markante Form und Farbgebung aus der Weite gut zu erkennen.
TEXT & FOTOS Rüdiger Lange