Tag der offenen Moschee

16. Oktober 2023

Wohin mit der KUKUK?

Konzert, Theater oder Kabarett? Lieber eine Stadt­führung? Vortrag oder Filmfest? Wir zeigen Dir, wann wo was geht…

Der Verein hinter der KUKUK

Für uns gehört kulturelle Teilhabe zu einem würdigen Leben. Für uns ist Kultur kein Luxus, sondern Lebensmittel!

Unterstütze unsere Arbeit!

Förderndes Mitglied, ehren­amtliche Mitarbeiterin, groß­zügiger Spender, sozial­freundliche Sponsorin: Finde heraus, was für DICH passt…

Was die Medien über uns sagen

Print, Audio, TV, Online, Medien­berichte. Außerdem: alle 4 Wochen bei osradio 104,8 unsere eigene Radio­sendung, der KUKUKsRUF!

Jedes Jahr am 3. Oktober zum Tag der deutschen Einheit findet auch der Tag der offenen Moschee statt, in diesem Jahr bereits zum 27. Mal. An diesem Tag laden die islamischen Religionsgemeinschaften Interessierte und Neugierige dazu ein, sich Gebetshäuser anzusehen, Gebeten beizuwohnen und mit den Gläubigen über ihre Religion und den muslimischen Alltag ins Gespräch zu kommen. Viele Moscheen bieten auch Führungen an, bei denen sich Menschen anderen Glaubens über den Islam informieren können. Um Missverständnissen in der Gesellschaft entgegen zu treten und die Fremdheit aufzuheben.

Ich wollte mir das auch mal ansehen und besuchte die Merkez Moschee an der Iburger Straße. Eine türkische Moschee, die sich im Hof eines türkischen
Lebensmittelgeschäftes befindet. Und zum Vergleich später noch das „Zentrum für Begegnung, Erziehung und Kultur e.V.“  in der arabischen Ibrahim Al-Khalil Moschee am Goethering.

Zum Betreten der Moschee müssen die Schuhe ausgezogen werden, denn eine der wichtigsten Voraussetzungen für das Gebet ist, das der Platz, an dem gebetet wird, sauber ist. Die Gebetsräume sind nach Geschlechtern getrennt. So gibt es die Religion vor. Bei Gebetsstätten in umgenutzten Gebäuden, wie hier zulande häufig anzutreffen, ist diese Trennung durch die Bauweise bestimmt. Es gibt aber auch gut durchdachte Beispiele reiner Moscheebauten, in denen Männer und Frauen getrennt voneinander beten und sich trotzdem im selben Raum befinden.

Da mein Auge besonders auf kulturhistorische Architekturdetails fällt, habe ich mir die Ausstattung der Moscheen mit den wichtigen, für das Gebet benötigten Einbauten angesehen. Diese Ausstattungsteile werden oft aus Holz gefertigt und mit fein ausgearbeiteten Schmuckelementen wie Schnitzereien und vergoldeten Versen aus dem Koran versehen. Aber auch Marmor, Stuckarbeiten und vielfarbige Fayencen werden, zumeist bei als Moschee gebauten Gebetshäusern, verwendet.
Der wichtigste Teil neben dem Gebetsteppich ist die halbkreisförmige Gebetsnische (Mihrab), die sich zentral in der Mitte der Gebetswand (Kibla) befindet und immer in Richtung der Kaaba in Mekka ausgerichtet ist. Durch seine Form trägt der Mihrab auch zu einer besseren Akustik im Raum und somit zur guten Hörbarkeit der Stimme des Imam auch in den hinteren Reihen bei. Mit Blickrichtung zum Mihrab und dem Imam stellen sich die Gläubigen in Reihen neben- und hintereinander Schulter an Schulter auf. Weitere Ausstattungselemente wie die Kursi und der Minbar dienen dem Imam an regulären und an Feiertagen als Kanzel für Predigten.

Moscheen sind nicht nur reine Gebetsstätten. Sie dienen auch der Begegnung und des Austauschs, der religiösen und sprachlichen Bildung in Form von Korankursen und Muttersprache, vor allem für die außerhalb des Ursprungslandes aufgewachsenen und lebenden Gemeindemitglieder. Man trifft sich zum Essen und zur Freizeitgestaltung. Die Moschee ist für viele eine Art „Zweites Zuhause“.

 

TEXT & FOTOS  Rüdiger Lange