Die Stadtspieler sind ein Laienensemble geschichtsbegeisterter Bürger, die sich vor etwa 20 Jahren aus der Freude am gemeinschaftlichen Schauspiel und der Verbundenheit zu den Traditionen ihrer Heimatstadt Osnabrück zusammen fanden und die Idee hatten, ein historisches Schauspielensemble auf die Beine zu stellen. Alles selbstverwaltet und selbstorganisiert. Sogar die Gewänder werden zum Großteil nach historischen Vorbildern selbst geschneidert und säbelrasselnde Kampfesszenen werden von geschulten Historikern auf ihre Richtigkeit beäugt. So wird interessierten Einheimischen und Besuchern das Leben in der historischen Altstadt vor 400 Jahren weitgehend authentisch und mit humorvoller Dramaturgie näher gebracht. Dies tun die Stadtspieler an ausgesuchten Plätzen und Wegkreuzungen, an denen kurze Aufführungen zum beschriebenen Ereignis gezeigt werden. Auf diese Weise der Darstellung wird die Geschichte lebendig und prägt sich besser in die Erinnerung der Teilnehmer der Stadtführung ein.
Die Führung zum westfälischen Frieden, der in diesem Jahr das 375. Jubiläum feiert, beinhaltet markante Szenen zum Verlauf der Friedensverhandlungen und den Eindrücken, die die damaligen Mitglieder im Gefolge der angereisten verhandelnden Gesandten während ihres Aufenhaltes in Osnabrück von der Stadt erhielten. Beginnend mit dem `Osnabrücker Handschlag` und den Aufzeichnungen eines Priesters aus dem Gefolge des französischen Gesandten Abbè Joly zum Zustand der Stadt, dann Szenen des Stadtlebens wie an der Tagesordnung stehende gemeine Gaunereien sowie der vergeblichen Versuche der Osnabrücker Brauer, wohlschmeckendes Bier zu brauen, führt die Wanderung durch Altstadtgassen an Fachwerkschönheiten vorbei und man erfährt auch, wie sich die Sache mit dem `Schnatgang´so verhält.
In diesem Jahr gibt es neben dem regulären Programm der Stadtspieler noch einige weitere Führungen zum westfälischen Frieden. Die Termine finden sich auf der Homepage der Stadtspieler oder auch im kukuk-Terminkalender.
TEXT & FOTOS Rüdiger Lange