Jedes Jahr im Herbst zum Beginn der kalten Jahreszeiten sind die Kürbisse wieder in aller Munde. In Form von Suppen, Eintöpfen oder auch Kuchen. Diese Kulturpflanze, die seit ca. 8000 Jahren von den indigenen Völkern aus Mittel- und Südamerika angebaut wird und mit der Entdeckung der „Neuen Welt“ durch die Spanier auch in europäischen Gefilden heimisch wurde, ist sehr gesund, da sie vitamin- und mineralstoffreich, fett- und kalorienarm und leicht verdaulich ist. Zudem werden Kürbisfleisch und -kerne auch für medizinische Anwendungen eingesetzt. Manche mögen denken, der Kürbis sei ein Gemüse. Aus botanischer Sicht ist er aber eine Beerenfrucht, die neben Gurke, Tomate, Banane und der Melone zu den größen in der Pflanzenwelt gehört.
Die Urvölker verwendetet alles von der Kürbispflanze. Die Blätter wurden als eine Art Spinat zubereitet, die Blüten gekocht oder gebraten, die Kerne wurden zerstampft oder auch geröstet. Das Kürbisfleisch wurde in Streifen geschnitten, in der Sonne getrocknet und als Vorrat für den Winter eingelagert. Bevor man lernte, aus Ton Gefäße zu formen und sie im Feuer zu brennen, wurden Kürbisse ausgehöhlt und als Gefäße und Schalen benutzt. Sogar Klangkörper für Musikinstrumente wurden aus ihnen gebaut.
Angekommen bei uns ist auch die amerikanische Tradition des Kürbisschnitzens, wobei aus der Kürbisschale schaurige Laternen hergestellt werden. Speziell zu Halloween, in der Nacht vor Allerheiligen vom 31. Oktober auf den 1. November findet dieses Geisterfest statt.
Am 15. Oktober fand im Botanischen Garten Osnabrück der Kürbistag statt, bei dem man sich über die Vielfalt der Kürbiswelt und speziell dem Speisekürbis erkundigen konnte. Zudem wurden Führungen und auch eine Verkostung von Kürbissuppe angeboten.
TEXT & FOTOS Rüdiger Lange