2018 kam in Kalkriese ein ganz besonderer Fund ans Tageslicht: der bislang älteste und einzig erhaltene römische Schienenpanzer. Diese aus mehreren Metallplatten zusammengesetzte Rüstung schützte über Jahrhunderte die Oberkörper der römischen Legionäre. In seiner unerwartet guten Erhaltung gibt er neue Einblicke in die römische Militärtechnik. Doch welches Schicksal steckt dahinter?
Nach 2014 Jahren sucht nicht die Polizei, sondern die Archäologie nach Antworten! Es ist eine Seltenheit, wenn heutige Kriminalfälle nach 40, 50 oder sogar 60 Jahren noch aufgeklärt werden können. Demgegenüber scheint das Vorhaben der neuen Sonderausstellung „Cold Case – Tod eines Legionärs“ fast unmöglich: Wie kann es gelingen, 2014 Jahre zurückzublicken?
Ausgehend von dem spektakulären Rüstungsfund, dem weltweit einzigen, vollständig gefundenen römischen Schienenpanzer wird gezeigt, wie die Archäologie immer wieder versucht, das Unmögliche dennoch möglich zu machen.
Alle Indizien werden auf den Tisch gelegt und die dunklen, modrigen und vergessenen Teile der Geschichte ausgeleuchtet. Wie erging es dem Schienenpanzerträger vor 2014 Jahren? Ließ er seine Rüstung zurück, um schneller zum rettenden Winterquartier zu kommen? Oder wurde er Opfer eines grausamen Siegesrituals der Germanen?
Vergleichsfunde aus verschiedenen Teilen Europas helfen dabei, die Ereignisse um den Schienenpanzer besser zu verstehen. Hier werden die Besucher*innen mit in die Restaurierungswerkstatt genommen und der aufwändige Prozess der Freilegung gezeigt. Die Ursprünge europäischer Rüstungen in Griechenland, seltsame Siegesrituale in Nordfrankreich und nachlässige Plünderer aus Schweden geben wichtige Hinweise bei dieser einzigartigen Ermittlungsarbeit.